Wachstum bremsen oder untergehen
Wie wir mit Degrowth die Welt retten
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- Buch
- Parrique, Timothée
- S. Fischer, 2024. - 367 Seiten
„Das Wachstum zu maximieren bedeutet, auf das Gaspedal zu treten, mit der letztendlichen Gewissheit, in einem sozialen und ökologischen Kollaps unterzugehen.“ (Timothée Parrique)
Das Ziel einer Postwachstumsökonomie ist eine nachhaltige und sozial gerechte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die den kapitalistischen Wachstumsimperativ überwindet. Warum dies vor dem Hintergrund multipler globaler Krisen dringend notwendig ist, zeigt der Ökonom und Degrowth-Experte Timothée Parrique in seinem – im französischen Original 2022 erstveröffentlichten – Buch „Wachstum bremsen oder untergehen“. Mit einer klar und dringlich formulierten Kritik am kapitalistischen Wachstumssystem analysiert er die daraus entstehenden ökologischen, sozialen und politischen Krisen. Gut verständlich und überzeugend kritisiert er die weitgehend unhinterfragten Prämissen eines neoliberalen Kapitalismus. Er fordert und formuliert Lösungen, wie unser Wirtschaftssystem umgestaltet werden muss, sollen die zunehmenden globalen Klima- und Gesellschaftskrisen abgefangen werden. Degrowth, definiert als „demokratisch geplante Reduzierung der Produktion und des Konsums zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks im Geiste sozialer Gerechtigkeit und in der Sorge um Wohlstand“, sei dabei die Transitionsphase auf dem Pfad zu einer statischen Postwachstumsökonomie. Um diese auf den Weg zu bringen, sei nicht nur die Konturierung eines solchen Zielzustandes erforderlich, sondern auch ein Verständnis der gegenständlichen Verwerfungen, die aus dem hegemonialen Wachstumszwang erwachsen. Wesentlich dazu zähle eine Entnaturalisierung des „Wachstum-Mythos“: „Wenn das Wachstum nicht von der menschlichen Natur bedingt ist, sondern vielmehr von bestimmten sozial konstruierten Institutionen, ist es möglich, sich eine Ökonomie vorzustellen, die funktionieren kann, ohne zwangsläufig mehr zu produzieren und zu konsumieren.“