Sicherheitsordnung in Europa
Analysen und Perspektiven nach dem Ende der Geschichte
- Buch
- Arnd Uhle, Matthias Friehe (Hrsg.)
- Duncker & Humblot, 2023. - 226 Seiten
Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine schien das Ende vom „Ende der Geschichte“ (Francis Fukuyama) eingeläutet. Rückblickend betrachtet hätten sich die euphorischen Erwartungen nach der Wende 1989 in Bezug auf Russland als illusorisch herausgestellt, allzu lange habe die europäische Politik die Augen vor russischer Gewaltpolitik in Osteuropa verschlossen, so die Herausgeber_innen des vorliegenden Sammelbandes. In diesem sind Beiträge vereint, die auf einer staats- und rechtswissenschaftlichen Tagung der christlichen Görres-Gesellschaft im September 2022 vorgestellt wurden. Diese stand stark unter dem Eindruck der Kriegshandlungen, geopolitischer und völkerrechtlicher Fragen sowie zeitgeschichtlicher Einordnungen. So findet sich in „Sicherheitsordnung in Europa“ etwa ein Referat des ehemaligen deutschen Botschafters in Kiew, der die rezenten Entwicklungen insbesondere seit den Euromaidan-Protesten 2014 skizziert und die Zeitenwende um den russischen Angriff 2022 kommentiert. Andere Beiträge befassen sich mit dem Verhältnis zwischen und Russland und dem Westen, wobei sie etwa auf unterschiedliche Auslegungen und Instrumentalisierungen des Völkerrechts fokussieren. Ebenso thematisiert werden Implikationen der orthodoxen Prägung sowohl der Ukraine als auch Russlands oder Gefahren für zivile Nuklearanlagen durch Kriegshandlungen. Durchgängig betonen die Verfasser_innen dabei die Bedeutung des Völkerrechts zur Ordnung internationaler Beziehungen sowie der Völkerrechtswissenschaft zur Dekonstruktion populistischer Narrative.