Raumaneignungen von Frauen im brasilianischen Amateurfußball
ethnographische Studie zu Fußball als gesellschaftlichem Aushandlungsraum
- Buch
- Haß, Julia
- Verlag Barbara Budrich, 2024. - 433 Seiten
„Raumaneignungen von Frauen im brasilianischen Amateurfußball – Ethnographische Studie zu Fußball als gesellschaftlichem Aushandlungsraum“ entstand aus der Dissertation von Dr. Julia Haß, ihrerseits wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin. Die Studie widmet sich aus geschlechtsspezifischer und intersektionaler Perspektive der Untersuchung von ungleichen und umkämpften Sporträumen und Raumaneignungen von Frauen im Fußball. Haß geht folgender Forschungsfrage nach: Wie eignen sich Frauen – das heißt Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen – in Rio de Janeiro von Männern dominierte, geographische und soziale Fußballräume an? Anders als im benachbarten São Paulo bleibt Frauenfußball dort in der Öffentlichkeit eher unsichtbar. Die Autorin arbeitet sowohl Aneignungsstrategien der Frauen in ungleichen und umkämpften Räumen, als auch die Widerstände, denen sie entgegentreten müssen heraus. Sie geht darüber hinaus der individuellen und sozialen Bedeutung ebendieser Aneignungen für unterschiedlich marginalisierte Akteurinnen nach. Was die Methoden der teilnehmenden Beobachtung und der Interviews angeht, arbeitet Julia Haß ihre Rolle als Forscherin und Verortung als weiße Akademikerin und Angehörige einer deutschen Universität recht genau heraus. Sie macht plausibel, wie sie zu ihren Ergebnissen kommt. Insgesamt ist es eine sehr detailreiche, gelungene Studie, die genaue Einblicke in das Feld des Amateurfrauenfußball, als auch in unterschiedliche gesellschaftliche Kontexte Rio de Janeiros aus feministischer Perspektive gibt.