International perspectives on inclusive education
In the light of educational justice
- Buch
- Simone Seitz et al. (Hrsg.)
- Barbara Budrich, 2023. - 268 Seiten
Internationale Initiativen und Programme wie die Sustainable Development Goals (SDGs) artikulieren zunehmend die Notwendigkeit von Reformen, um Bildungssysteme gerecht und inklusiv zu gestalten. So werden etwa Zusammenhänge mit globalen Ungleichheiten herausgestellt oder positive Auswirkungen auf Armutsbekämpfung oder Geschlechtergerechtigkeit erwartet. In diesen Diskursen manifestieren sich jedoch teils sehr unterschiedliche Vorstellungen und Konzeptionen von Gerechtigkeit. Wie die Herausgeber_innen des vorliegenden Sammelbandes festhalten, sind insbesondere drei Dimensionen präsent, die auf den Aspekt der Verteilung von Chancen, soziale Gerechtigkeit oder aber die Anerkennung von Menschenwürde, Identität und Diversität fokussieren. Des Weiteren gehen mit diesen Perspektiven auch jeweils unterschiedliche Vorstellungen von Kindheit (und Alter), Bildung oder „Normalität“ einher. Anspruch des Sammelbandes ist es somit, diese diffusen Begrifflichkeiten zu adressieren und Zusammenhänge von Inklusion und Bildungsgerechtigkeit konzeptionell greifbar zu machen. Dies geschieht aus internationaler Perspektive, die einzelnen Beiträge gliedern sich in drei Abschnitte: Während im ersten Abschnitt theoretische und ontologische Überlegungen (etwa zu „Behinderung“ als Kategorie in der deutschsprachigen Kindheitsforschung) angestellt werden, stehen im zweiten Abschnitt konkrete Studienergebnisse im Kontext nationaler Bildungssysteme im Vordergrund. Der Schwerpunkt liegt hier auf Ländern des Globalen Nordens (v.a. Italien). Der dritte Abschnitt mit dem Titel „Doing Inclusion – Doing Difference“ stellt sich schließlich Spannungsverhältnissen von Diversität und Gleichheit bzw. auch Theorie und Praxis in Bildungskontexten, wobei etwa Aspekte von Intersektionalität, Migrationsgesellschaften, Rassismen, Klassismen und Ableismen Berücksichtigung finden. Deutlich wird im vorliegenden Band, welche Notwendigkeit interdisziplinäre Zugänge in einem Forschungsfeld wie eben der Bildungsforschung haben, wo höchst diverse institutionelle, gesellschaftliche und individuelle Ansprüche sowie Ressourcen bedeutsam sind.