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Die Perserinnen


Roman

Cover des Buches
  • Buch
  • Mahloudji, Sanam
  • Piper, 2024. - 448 Seiten

Sanam Mahloudjis Roman „Die Perserinnen“ nimmt Lesende auf eine emotionale Reise ins Leben der Valiat-Familie mit und entfaltet dabei die Geschichte der fünf Protagonistinnen zwischen Tradition und Moderne, Heimat und Exil.
Die Handlung beginnt mit dem alljährlichen Familientreffen in Aspen (USA), einem Schauplatz, an dem alte Wunden aufgerissen werden und tief verborgene Geheimnisse, sowie familiäre Spannungen ans Licht kommen. Dabei folgt der Roman den weiblichen Perspektiven der Familie, von der im Iran lebenden Niaz bis zu ihrer in den USA aufgewachsenen Cousine Bita. Aus der Lebensrealität der beiden Frauen verdeutlichen sich die Spannungen und Unterschiede, die durch die geographische und kulturelle Kluft zwischen ihnen entstehen. Niaz lebt unter dem Mullah-Regime, ihre Perspektive zeugt von den Herausforderungen der iranischen Gesellschaft, während Bita, die in den USA aufgewachsen ist, nur eine vage Vorstellung von der politischen Lage im Iran hat.
Der Roman ist auch aus postkolonialer Perspektive interessant, da die Orientierung am Westen – verkörpert durch Schönheitsideale wie blonde Haare und weiße Haut, sowie die Vorstellung von Modernität und Fortschritt durch ein Studium in Paris oder der Schweiz – an verschiedenen Stellen durchscheint. Durch diese subtilen Darstellungen zeigt Mahloudji die Komplexität der Beziehung zwischen dem Westen und dem Iran sowie die Ambivalenz, die mit der Annahme westlicher Ideale einhergeht.
Mahloudjis tiefgründiger und starker Debütroman vereint Themen wie die Suche nach Identität und Zugehörigkeit, Verlust und die komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie. „Die Perserinnen“ ist eine bewegende Lektüre für alle, die sich für die Verwobenheit von persönlichen und kulturellen Identitäten sowie die Herausforderungen des Lebens im Exil interessieren.