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Die Domestikation der Erde


Raubbau, Verschwendung, Sparsamkeit : unser Umgang mit den Ressourcen

Cover des Buches
  • Buch
  • Baccini, Peter
  • Haupt, 2023. - 293 Seiten

Der Naturwissenschaftler Peter Baccini legt mit „Die Domestifikation der Erde“ eine Darstellung des Ressourcenhaushalts der Menschheit vor. Dieser anthropogene Stoffwechsel“ habe sich in den letzten Jahrhunderten rasant intensiviert, nachdem er zuvor Jahrtausende nur langsam gestiegen war. Die Erkenntnis der begrenzten planetaren Ressourcen führten demnach ab dem 20. Jahrhundert zu ersten – teils erfolgreichen, teils wirkungslosen – Adaptionen und gesellschaftlichen Reaktionen, diesen Haushalt auszubalancieren. Baccini identifiziert drei wesentliche Transformationsschritte auf dem Weg zur domestizierten Erde, gegenwärtig müsse man sich hingegen mit einer vierten Transformation beschäftigen und normativ diskutieren: „Der Mensch kann sich mit dieser Geschichte als erfolgreicher Eroberer darstellen, der sich die Erde untertan gemacht hat und sich anschickt, das Sonnensystem zu kolonisieren. Er kann sich aber auch begreifen als eine Spezies, welche für diese Domestizierung Verantwortung übernimmt und sich fortan als Gärtner betätigt. Ein Gärtner dieser Erde stellt sich im Ressourcenhaushalt neu ein auf die natürlichen Grenzen seines Planeten und pflegt nicht nur sein Haus, sondern auch den ökologischen Reichtum seines Gartens, der sich über Jahrmilliarden ohne ihn gebildet hat.“ In drei fundierten und mit Anschauungsmaterial wie Grafiken, Diagrammen und Infoboxen angereicherten Kapiteln setzt sich der Verfasser mit der historischen Entwicklung, Problemen und dem Inventar an bereits bestehenden Lösungsansätzen sowie politischen Wertsystemen und Prämissen auseinander. Dabei erinnert Baccini immer wieder auch an die gute Botschaft seines Bandes: Die Menschheit verfüge prinzipiell über die technischen, wirtschaftlichen und geistigen Fähigkeiten, sich aus der Ressourcenfalle zu befreien.