Climate justice

Der menschengemachte Klimawandel mit der globalen Erderwärmung und daraus resultierenden Katastrophenereignissen sind bereits gegenwärtige Realität. Diese Entwicklungen haben spürbare Auswirkungen auf die globale Menschheit (auch jene der Zukunft), die Umwelt und nicht-menschliches Leben. Vulnerable Gruppen, die zumeist am wenigsten Verantwortung für den Klimawandel tragen, sind überproportional und unmittelbar von diesen betroffen. Der vorliegende Sachstandsbericht im Auftrag des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften widmet sich insofern der normativen Dimension des Klimawandels und diskutiert ethische Fragestellungen sowie mögliche politische Antworten. Dabei orientiert sich der Band an „Klimagerechtigkeit“ als zentraler Begrifflichkeit, die sowohl Verteilungs- als auch intergenerationelle und globale Gerechtigkeit miteinschließt. In diesem Zusammenhang werden auch kritische Perspektiven eingenommen und philosophische Widersprüchlichkeiten verhandelt, so etwa terminologische Herausforderungen bei der Anwendung von „Generationengerechtigkeit“. Auf politischer Ebene leistet der Band eine Übersicht über verschiedene Instanzen und Vertragswerke, wobei das Pariser Abkommen als erstes gewürdigt wird, dass Klima- und Generationengerechtigkeit explizit adressiere. Weiters finden soziale Bewegungen und Klimaklagen Berücksichtigung. Zum Abschluss dieser kompakten Darstellung ethischer Herausforderungen im Kontext des Klimawandels fordern die Verfasser_innen neue Zugänge ein, welche den anthropozentrischen Fokus des Diskurses zugunsten inklusiver Nachhaltigkeit überwinden und Eigenrechte der Natur anerkennen.