Antifeministischer Widerstand gegen sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte in den Vereinten Nationen
Eine Analyse der Strategien des Center for Family and Human Rights und Family Watch International

- Buch
- Biskup, Annika
- Tectum Verlag, 2024. - XIII, 137 Seiten
Derzeit gibt es innerhalb der Vereinten Nationen einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Konsens über die Notwendigkeit der Sicherung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte.
Alt bekannte politische Akteur_innen – darunter die katholische Kirche und andere so genannte Pro-Life oder Pro-Familie Zusammenschlüsse werden immer präsenter und bekommen Rückenwind aus der Neuen Rechten. Sie üben großen politischen Einfluss innerhalb der Vereinten Nationen aus.
Die Autorin fokussiert in ihrer Analyse auf das Center for Family and Human Rights (C-Fam) und Family Watch International, zwei christlich-fundamentalistische Gruppen.
Annika Biskup identifiziert die Vereinten Nationen als einen zentralen Ort transnationaler antifeministischer Mobilisierung. Vor allem auf sprachlicher Ebene werden hier antifeministische Überzeugungen vermittelt und bereits erreichte Ziele verwässert.
Die Autorin hebt hervor, dass die Strategien rechtskonservativer Akteur_innen, die die Förderung von Selbstbestimmungsrechten als Bedrohung für traditionelle Familienwerte ansehen auch aus postkolonialer Perspektive untersucht werden müssen. Die heterosexuelle Kernfamilie wird als zivilisiert stilisiert, womit eine Abwertung anderer Lebensformen einhergeht. Das Ziel dieser Strategien ist die Schaffung einer kollektiven Identität. Zudem wird aufgezeigt, wie die wachsende Gewalt gegen FLINTA* und LGBTQIA+ Personen als ein Angriff auf die Menschenrechte zu begreifen ist.
Diese wissenschaftliche Ausarbeitung dient als Weckruf, vermeintliche Grundrechte nicht als selbstverständlich anzunehmen und einen Blick hinter die Fassaden zu werfen.