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Kapitalismus am Limit


Öko-imperiale Spannungen, umkämpfte Krisenpolitik und solidarische Perspektiven

  • Buch
  • Brand, Ulrich; Wissen, Markus
  • Oekom, 2024. - 320 Seiten

Die beiden Sozialwissenschaftler Markus Wissen und Ulrich Brand haben den Begriff der imperialen Lebensweise geprägt und unternehmen im vorliegenden Band einen erweiterten Versuch, komplexe Krisen der Gegenwart zu erklären und Handlungsoptionen freizulegen. „Kapitalismus am Limit“ trifft schon im Titel jene Zeitdiagnose, die Gegenstand des Bandes ist: Grundlegende These ist dabei, dass der imperiale, expansive Kapitalismus zunehmend nicht nur an planetare Grenzen, sondern auch an seine eigenen stoße und durch seine inhärenten Widersprüchlichkeiten sowie seine Krisenhaftigkeit unter Druck gerate. Lange Zeit ließen sich Krisen durch Grenzverschiebungen und Expansion verschieben oder – vor allem zu Lasten des Globalen Südens – externalisieren. Nun nähern sich diese systemimmanenten Möglichkeiten ihrem Ende. Dies manifestiere sich in zahlreichen Konflikten und dem Aufstieg autoritärer Politiken, aber auch in sozial-ökologischen und solidarischen Alternativen. Brand und Wissen verknüpfen dabei Kapitalismus stets mit Herrschaftskritik und sehen das kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell ursächlich verbunden mit Machtverhältnissen wie dem Patriarchat, dem (Neo-)Kolonialismus oder verschiedenen Rassismen. In sechs Kapiteln nehmen sie begriffliche Diskussionen vor, setzen sich mit dem grünen Kapitalismus (etwa anhand des European Green Deal) auseinander, beleuchten unterschiedliche Krisenpolitiken, autoritäre Tendenzen sowie progressive Bewegungen. „Kapitalismus am Limit“ vereint Analyse und Kritik des destruktiven Kapitalismus mit einer transformativen Perspektive, welche aus der Reflexion der Krisen die Emanzipation von hegemonialen Mechanismen und Logiken ermöglichen möchte.