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Intersektionalität als kritische Sozialtheorie


Cover des Buches
  • Buch
  • Hill Collins, Patricia
  • Unrast Verlag, 2023. - 480 Seiten

Nach Patricia Hill Collins, ihrerseits zentrale Akteurin bei der Konzeption von Intersektionalität im wissenschaftlichen Feld, setzt das Nachdenken über Intersektionalität mit den antikolonialen Kämpfen in den Ländern des Globalen Südens, der Entstehung einer globalen Frauenbewegung, dem Ende des Kalten Krieges und dem Niedergang der Apartheid in Südafrika an. Gemeinsam kündigten diese Umstürze das Ende bestehender Herrschaftsformen an.
Auch wenn die sozialen Ungerechtigkeiten deswegen nicht von einem Tag auf den anderen verschwanden, hatte sich ein neuer Blick darauf entwickelt und dadurch traten neue Möglichkeiten auf, soziale Veränderung herbeizuführen.
Patricia Hill Collins vertritt die Position, dass Intersektionalität ein weitaus umfassenderes Feld ist, als viele es sich vorstellen können und appelliert an das Potential des Begriffs, verschiedenste Ideen, die zeitlich, örtlich und perspektivisch unterschiedliche Ursprünge haben, zu bündeln.
Sie nutzt in ihrem Werk Intersektionalität als Brille, um die Wechselbeziehung zwischen kritischer Analyse und sozialem Handeln zu untersuchen.
Da westliche Sozialtheorien häufig in den Dienst von Unterdrückungssystemen gestellt wurden ist es wichtig herauszufinden, welche Wirkung Sozialtheorien auf Gesellschaften ausüben, insbesondere wenn sie für sich beanspruchen, kritische Sozialtheorien zu sein. Intersektionalität ist als kritisches Analysewerkzeug und kritische Praxis herangewachsen. Da sie mittlerweile zunehmend in der Wissenschaft etabliert ist, müssen ihre Fürsprecher*innen selbstreflexiver im Umgang mit den Zielen, Analysen und Praktiken von Intersektionalität werden.